Tschernobyl
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Höhepunkt unseres Urlaubs war sicherlich der Besuch in Tschernobyl
und Pripyat. Seit einiger Zeit bieten Agenturen legal organisierte
Ausflüge an. Die Ukraine erwartet viele tausend Besucher in den kommenden
Jahren und stellt sich auf ein gute Geschäft mit den Touristen ein. Wir hatten im voraus nicht gebucht, weil wir uns nicht 100% sicher waren, wirklich nach Tschernobyl zu fahren. In Kiev angekommen war es erst mal nicht möglich den Ausflug zu buchen. Die Tour muss 10 bis 14 Tage vorher beantragt werden, da die Agentur die persönlichen Daten bei der Behörde vorlegen muss. Wir hatten aber Glück, weil am nächsten Tag zwei Personen abgesprungen waren. Dank einer extra Gebühr ging auch das Nachreichen unserer Daten ohne Probleme. |
Die Touristen werden in Kiev eingeladen und dann geht es nach Norden. Nach der Bezahlung gibt es eine Gebrauchsanweisung für die Tour mit Verhaltensregeln (bei der Gruppe bleiben, nix in den Mund nehmen, usw.) Passieren kann uns nichts: wir sind ja versichert. |
Auf dem Weg in die Stadtmitte besichtigen wir den verlassenen Kindergarten. Ein Stück weit sieht es wirklich so aus, als ob bei der Evakuierung alles so stehen und liegen gelassen wurde. Viele Dinge wirken aber irgendwie arrangiert. Bedrückend ist es auf alle Fälle. |
Unser
Guide (Juri) hat einen Geigerzähler. Wir lernen, dass Abstand halten im
Grunde der Beste Schutz vor Radioaktivität ist. Und dann zeigt er uns
einen Hotspot vor dem Kindergarten. Im Gebäude selbst ist die Strahlung
unbedeuted gering. |
Jenseits
des Holzzauns ist der unbewohnte Teil Tschernobyl's. Im bewohnten Teil
leben die Menschen die sich um die Reste des Kernkraftwerkes kümmern.
Denn auch wenn die Reaktoren heute abgeschaltet sind und keinen Strom
mehr liefern, werden die Abriss- und Aufräumarbeiten noch sehr viele
Jahre dauern. Die Stadt Tschernobyl liefert einen Teil der Infrastruktur dazu. |
Das Kraftwerk selbst liegt ausserhalb der Stadt. Hier ein Blick auf den havarierten Block 4 aus der Ferne: |
Block 4, davor ein Denkmal (für die heldenhaften Liquidatoren - die die Welt vor größerem Schäden bewahrt haben), davor Touristen, die sich vor dem Denkmal und Block 4 ablichten lassen. |
Das ist der
neue Sarg für Block 4. Zu
sehen ist die 1. Hälfte der Hülle, die mit riesigen Hydrauliktürmen
noch weiter angehoben wird, um dann über den undichten Reaktor geschoben
zu werden. Am Ende soll es das größte bewegliche Teil unsers
Planeten sein. Eigentlich faszinierende Technik, wenn es nicht so
traurig wäre. |
Zur Tour gehört auch ein Infopaket der Betreiber.
Ein Mitarbeiter erleuert den Stand der Dinge. Ein wirklich gelungenes
Modell von Block 4, das man aufklappen kann lässt keine Fragen offen. Zwei Kernaussagen aus dem Vortrag: - durch den Unfall sind direkt lediglich eine Hand voll Menschen um's Leben gekommen. - ja, es gibt technische Schwierigkeiten. - nun, aber schließlich machen Menschen nun mal Fehler. (das hab ich auf Video) |
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