Teil 26 Istanbul (Türkei) - Wien (Österreich)

  REISEBERICHT  2008/09  Türkei / Bulgarien

09.06.2009
Dani geht zum rauchen ins Fahrerhaus und bekommt einfach so von den Parkplatzwärtern eine Dose Bier geschenkt. Morgens um 10 Uhr. Das ist aber freundlich.
Wir machen den Update fertig und gehen
in der Altstadt von Istanbul ins Internet. Anschließend versuchen wir Landkarten von Bulgarien, Rumänien und so weiter zu bekommen. Aber die Buchladen sind vorwiegend auf kiloschwere Buchbände und Reiseführer spezialisiert.
Von unserem Parkplatz am Meer aus verlassen wir Istanbul  und fahren auf der N100 nach Westen. Zwischen Corlu und Lüleburgaz biegen wir ab und parken auf einer Wiese neben der Zufahrtsstrasse zum Dorf. Der Platz ist nicht schlecht, nur leider etwas zu nah am Dorf.  Am Abend entdecken uns Jugendliche mit ihren Mopeds und üben (Kupplungs-) Wheelies* auf der Strasse.

*Wheelie:  ist eine Fahrtechnik, bei der ein zweiachsiges Fahrzeug allein auf der Hinterachse gefahren wird. Je nach Leistung und Schwerpunkt der Maschine kann entweder ein Gaswheelie oder ein Kupplungswheelie gemacht werden. WIKIPEDIA

10.06.2009
In der Nacht entdecken betrunkene Jugendliche ihr Interesse am Magirus, fummeln daran herum und unterhalten sich lautstark. Wir beobachten uns gegenseitig und nach einer Stunde hauen sie wieder ab.
Um noch eine Nacht in der Türkei zu bleiben, müssten wir relativ dicht an der Grenze übernachten. Bei so viel Militär und Polizei wie in der Türkei erscheint uns der Plan nicht besonders ausgeklügelt.
Am frühen Nachmittag gehen wir deshalb über die Grenze nach Bulgarien. Damit sind wir nicht nur wieder in Europa sondern auch in der EU angekommen. Am türkischen Grenzposten wird der Magirus aus Dani's Pass ausgestempelt. Ab jetzt brauchen wir auch die Pässe nicht mehr. In Bulgarien reisen wir mit dem Personalausweis ein.
Der Grenzübergang ist teilweise ein Relikt aus dem Kalten Krieg. Zum Teil auch modernisiert um den EU Standard zu erreichen. Am Anfang des Einreisevorgangs bekommt man einen USB-Stick, den man bei jeder Station abgibt. An der letzten Station der Prozedur wird er wieder abgegeben. Für das Auto bezahlen wir 20 Euro Strassengebühr für eine Woche in der Kategorie 3,5 bis 12 Tonnen. "Ist das für die Autobahngebühr?" frage ich nach. Der Grenzer grinst. "In Bulgarien ist nicht viel Autobahn. Das ist für alle Strassen. Autobahn ist auch dabei."

Bulgarien begrüßt uns mit sehr kleinen Strassen und dichtem Wald, links und rechts. Wirklich weit kann man gar nicht sehen. In einem kleinen Dorf füllen wir Wasser nach. Die Häuser sind vorwiegend aus Holz und sehen sehr gemütlich aus. An einer Tankstelle kaufen wir eine Landkarte von Bulgarien. Es gibt eine Stichstrasse in die Berge: 'Petrova Niva' und 'Mother of God' gibt die Landkarte an. Da fahren wir hin. Die Strasse ist
schmal, geteert und absolut ohne Verkehr. Am Ende befindet sich ein Parkplatz, eine Kirche und eine Denkmal für einen gewonnen Krieg.
Hier bleiben wir über Nacht. Wir sind völlig alleine, es ist fast schon gespenstig.

11.06.2009
Irgendwann am Morgen fährt ein LKW am Magirus vorbei und hält am Gebäude. Es muss also auch Menschen hier geben. Über die E87 fahren wir bei sehr wenig Verkehr nach Burgas. Solange die Strassenschilder zweisprachig sind, merken wir uns auch die bulgarische Schreibweise, denn es gibt immer wieder alte Schilder, die die Richtung nur auf bulgarisch angeben.
In Burgas gibt es Industrie, die typischen sozialistischen Plattenbauten und natürlich die neuen Einkaufszentren und Supermärkte. Um das landestypische Warenangebot zu inspizieren verschwinden wir für eine Ewigkeit im 'Kaufland'. Allein die Fleisch und Wurst Theke ist so lang dass man das Ende mit blossem Auge kaum erkennen kann. Wenn Ralf und Marion jetzt noch mit uns reisen würden, wäre vermutlich Mittags schon der Grill an.
Eine gefühlte Stunde verbringen wir alleine vor dem Weinregal. Hinter Burgas führt uns die Strecke an der Küste entlang. Nesebar ist auf der Landkarte als sehenswerter Ort ausgewiesen. Wikipedia beschreibt den Ort als Weltkulturerbe, also fahren wir hin zum gucken. Die Zufahrt zu Nesebar ist zugeklotzt mit protzigen Hotels. Den Parkplatz auf der schmalen Landzunge bezahlt man stundenweise.
Um keine weitere Stunde zahlen zu müssen laufen wir 55 Minuten durch den Ort. Es ist schrecklich. Auf wirklich jedem Meter findet sich ein Postkartenladen, Kaffee oder Restaurant. Wir ziehen uns einen Kaffee am Automaten und essen unsere Windbeutel vom Supermarkt. Wir sind keine guten Touristen.
Interessant waren die Souvenierläden, die Orden und Andenken aus dem Dritten Reich anbieten. An einem Stahlhelm hängt ein Schild: 'Foto für einen Euro.'
Hakenkreuze wo man hin sieht. Es muss genügend Käufer für solche Sachen geben, sonst wäre das Angebot nicht so groß.
Wegen dem Klima am Meer ist unsere Haut wieder etwas klebrig und wir überlegen uns für eine Nacht auf einen der vielen Campingplätze zu gehen, die auf der Landkarte vermerkt sind.
Durch den wirtschaftlichen Aufschwung, den der Kapitalismus mit sich gebracht hat, sind fast alle Campingplatze Hotelneubauten gewichen. Viele Hotels stehen jetzt leer, weil entweder Gäste oder die Infrstruktur fehlen. Der
wirtschaftliche Abschwung der letzten Zeit spielt wohl auch eine Rolle. Eher Zufällig gelangen wir also auf einen Campingplatz zwischen Varna und Byala. N 43°02'400" E 27°53'075"
Neptun Camping ist angeblich der letzte Platz an der Schwarzmeerküste.
Armaturen und Geruch der sanitären Einrichtung erinnernt mich an Nachwende-DDR- Krankenhaustoiletten. Für Indienrückreisende ist es natürlich das Paradies.
Je ein Camper aus Holland und Belgien stehen auch da. Wir werfen den Grill an und quatschen bis weit in die Nacht.

12.06.2009
Es ist eigentlich ganz nett hier. Recht ruhig, wir haben Strom und stehen im Schatten. Also bleiben wir noch einen Tag und planen unsere weitere Heimreise. Auf dem Weg gibt es noch sehenswerte Orte und wir möchten nichts verpassen.
Den uns empfohlenen Gang zum Strand erledigen wir zum Sonnenuntergang. Es war aber viel weiter zu laufen als beschrieben. Vermutlich waren wir auf dem falschen Weg. Die verrotteten sozialistischen Ferienanlagen sind deprimierend, der Strand ist aber ganz schön. Warum kaum Touristen da sind, ist schwer zu verstehen.

13.06.2009
Wir fahrer hoch nach Varna und biegen dann ab auf die Autobahn nach Sofia. Bei Shumen geht es Richtung Ruse. Bei Ruse befindet sich die einzigste Brücke über die Donau nach Rumänien. Dem entsprechend ist der LKW Verkehr auf der Strecke auch etwas stärker. Wir werden wieder überholt wie verrückt.  Die Zeiten, wo wir der schnellste Lastwagen im Land waren sind lange vorbei.
Bei den alten Felsekirchen von Ivanowo in der Nähe von Ruse stellen wir uns auf den Besucherparkplatz und warten ab bis Morgen.

14.06.2009
Wir besuchen eine der Kirchen und das geht so: Wir betreten den Raum in dem der Eintritt gezahlt wird. Das ist aber auch schon die gesamte Kirche! Wir sehen uns kurz die Fresken an und entscheiden, daß es uns das nicht wert ist und sind schnell wieder draussen.
In Ruse überqueren wir die Donau und verlassen somit Bulgarien. Die Brücke kostet 12 Euro Maut.

Der Eintritt in Rumänien kostet 4 Euro Strassenbenutzungsgebühr pro Tag. Das
Strassenbild in Rumänien ist ähnlich wie in Bulgarien. Der Zustand der
Strasse ist schlechter, es gibt mehr Pferdewagen, aber weniger Prostituierte auf der Strasse. Auffällig sind die vielen hochwertigen Geländewagen oder SUV's wie M-Klasse, BWM X5, X6 oder Audi Q7. In Deutschland oft belächelt oder verpöhnt machen sie bei diesen Strassen hier wirklich Sinn.
Wir wählen die direkte Route durch Bukarest. Eine ausführliche Besichtigung haben wir zwar nicht geplant, aber die Fernstrasse scheint direkt durch die Stadt zu führen, so hoffen wir etwas von Bukarest zu sehen. Leider bleiben uns die sozialistischen Protzbauten, die wir erhofft hatten zu sehen verborgen. Dafür gibt es vergammelte Industrieanlagen, Wohnsiedlungen und einen Mix aus verlassenen Gebäuden, Baumärkte und Einkaufszentren.
Wir verlassen die Hauptstadt über die Autobahn und kommen in ländliche Gebiete.
Ein romantisches Bild gibt die Dorfbevölkerung auf den Hauptstrassen ab, wenn sie am Abend vor ihren Häusern sitzen oder sich gegenseitig besuchen. Es scheint, als sitze die gesamte Einwohnerschaft auf der Strasse.
Nach über 3.300 Kilometern müssen wir wieder mal tanken. In Rumänien soll der Diesel günstig sein und darum werden wir die Tanks wieder voll machen.
Zur Nacht biegen wir in einen Seitenweg ab uns stellen uns an den Rand.

15.06.2009
Am Morgen beginnt das Förderband zu laufen unter dem wir stehen. Wirklich schön ist dieser Stellplatz nicht. Um so ärgerlicher, da nach wenigen Kilometern die Besiedlung des Tales endlich endet und ein guter Platz nach dem anderen kommt. Wir hätten einfach nur weiter fahren müssen.
Um dem schlechten Gewissen, wegen unseres mangelhaften touristischen Verantwortungsbewusstseins entgegen zu wirken, besichtigen wir heute die Brug Bran des Grafen Dracula.
Der Autor des Romans hat sich bei der Figur des Grafen an einer realen Person orientiert: Vlad III Draculea (1431-1476), der allerdings diese Burg nie betreten hat. Immerhin liegt Burg Bran in Transsylvanien, den südlichen Karpaten und ähnelt der Burg im Roman. Touristen wird sie als Draculaburg präsentiert, also fahren wir hin.
Der Eintritt kostet drei Euro und es gibt eine große Menge Andenkenläden vor dem Eingang.
Auch wenn die Geschichte mit Dracula Unfug ist, der Besuch hat sich gelohnt. Die Burg ist schön restauriert und durch die vielen verwundenen Treppen und Gänge  gelangt man fast in jeden Winkel der kleinen Burg.
Von Bran geht die Reise weiter über Capulung und Curtea de Arges. Heute ist unser Stellplatz wieder mal OK. Ein paar hundert Meter neben der Strasse auf einem Hügel und von Büschen umgeben. Den Müll der hier liegt, deuten wir als Qualitätsmerkmal. Dieser Ort hier wird von Leuten besucht, die ungestört sein möchten.

16.06.2009
Früh wecke ich Dani. "Guten Morgen, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!" "Danke." "Wünscht du dir eine Bootsfahrt?" "Nein."
Zum Glück, hier wär nämlich auch kein See oder ähnliches gewesen. Dani wünscht sich nur eine Pizza zum Geburtstag. Ein bescheidener Wunsch, der sich erfüllen lassen sollte.
In der Kreisstadt (eigenes Autokennkeichen) Ramnicu Valcea hoffen wir einen großen Supermarkt für unseren Raubzug  zu finden. Doch entlang der Durchfahrtstrasse ist nichts zu finden. In den letzten Tagen sind wir immer wieder mal an einer Pizzeria vorbei gekommen. Doch heute - Fehlanzeige - ausgerechnet heute. Hoffendlich wird der Tag nicht so schlimm wie Dani's Reisegeburtstag in 2003. Damals mußte Dani große Teile des Tages im Klappstuhl sitzen und lesen, während Uwe unter dem Magirus gelegen hat, weil eine Blattfeder gebrochen war.
Von
Ramnicu Valcea fahren wir an der Olt entlang nach Norden. Der LKW Verkehr ist relativ stark aber die Landschaft ist dafür schön. Bei Brezoi biegen wir links ab und kommen auf eine orange Strasse, die bis Obirsia Lotrului auch schön asphaltiert ist. Von dort wieder nach Norden ist Feldweg. Oder Baustelle, das wechselt alle paar Kilometer. Wir sehen so viele Bäume, daß es für den Rest unserer Reise reichen sollte. Wegen der schlechten Strasse kommen wir langsam vorran und unser Timing ist schlecht. Die Gegend gibt viele gute Plätze zum übernachten her, aber wir brauchen noch Pizza.
So kommt es, daß wir immer weiter fahren um endlich in Sebes eine Plus Markt zu finden. Hier starten wir unseren Raubzug und bekommen alles was wir uns wüschen. Auch eine Doppelpackung tiefgefrorene Pizza.
Jetzt bräuchten wir nur noch einen romantischen Platz zum Verzehr. Da erwischt uns die volle Wucht der Strafe für unser mieses Timing. Entweder Naturschutzgebiet oder Tiefkühlpizza. Jetzt stehen wir mit Pizza und Rotwein in einer Industrieregion und es ist unromantisch.
In Alba Iulia werden wir von einem Parkplatz verjagt und bis wir einer der 'orangen' Strasse am Rand stehen ist es 22:30 Uhr. Jetzt schieben wir die Pizza in den Backofen. Wir stehen zwischen einer Planierraupe und Abflußrohren aus Beton.
Als um 23:00 Uhr ein LKW direkt neben uns eine Ladung Schotter abkippt lassen wir uns nicht stören. Wir feiern Geburtstag.

*Raubzug: ausführlicher Einkaufsbummel übertriebenen Ausmaßes.

17.06.2009
Wir fahren die restliche Strecke bis Oradea und tanken den Magirus voll. Dabei bekommen wir Streit mit dem Tankstellenpersonal, weil unsere Kreditkarten nicht funktionieren. Wir
ignorieren den Mann mit der Uniform, der vermutlich unsere Plakette kontrollieren wollte und fahren über die Grenze nach Ungarn. Das ist die erste Grenze seit langer Zeit wo die Grenzangestellten gemeinsam eine Anlage benutzen. Jetzt sind wir in Ungarn.
Wir
nutzen die erste Gelegenheit um von der Fernstrasse abzubiegen. Nach ein paar Kilometern finden wir am Ende einer Ortschaft einen netten Platz neben einem original ungarischen Ziehbrunnen. Das nenne ich mal 'Klischee bedient'.
In regelmäßigen Abständen fährt ein Geländewagen vorbei und leuchtet mit seinem Scheinwerfer zu uns rüber. Das heisst: 'Sie' wissen daß wir da sind, es ist aber OK.

18.06.2009
Ungarn, das ist Puszta*. So fahren wir durch den Hortobagyi Nemzeti Nationalpark, eines der letzten Stücke dieser Steppenlandschaft.  Bei Hortobagyi ist ein Besucherzentrum errichtet worden. Das Problem ist nur: In dem Moment, wo Reisebusse, Souvenierläden und Abenteuerspielplätze die Landschaft verzieren, ist von 'Einöde' nichts mehr zu spüren.
So gibt es in der Tat auf der gut ausgebauten Strasse Hinweisschilder mit dem Weltkultursiegel der UNESCO und wenn man dem Wegweiser folgt endet der Fahrweg im Nichts. Irgendwo auch wieder konsequent.
Irritierend finden wir auch die Hinweisschilder zur ungarischen Strassenmaut. An der Grenze hatten wir verstanden, daß nur die Autobahnen mautpflichtig wären. Um nicht mit irgendeinem Gesetz in Konflikt zu geraten, informieren wir uns an einer Tankstelle nach der Vignette. Die Mautpflicht für die Autobahn ist geschickt um wichtige Teilabschnitte der normalen Landstrassen ergänzt worden und wenn man die Stellen nicht kennt, gelangt man mit Sicherheit versehentlich auf ein gebührenpflichtiges Teil. Mit der Übersichtskarte von der Tankstellen können wir diese Stellen nun umfahren.

Am frühen Abend gelangen wir nach Budapest. Um sich die Stadt in Ruhe anzuschauen bräuchten wir mehr Zeit. Weil wir nur eine Nacht bleiben wollen, suchen wir einen Platz an der Donau, um wenigstens einen kurzen Eindruck zu bekommen. Erstaunlicherweise finden wir einen zentral gelegenen kostenlosen Parkplatz.
Bei einem kurzen Spaziergang am Donauufer sehen wir zumindest ein halbes Dutzend Sehenswürdigkeiten und bestimmt nochmal so viele Hinweisschilder.
Am Abend sitzen wir auf der wackeligen Holzbank und probieren osteuropäische Rotweinsorten. Hinter dem historischem Gebäude, vor dem wir sitzen, parkt der Deutz. Nach vorne trennt uns nur eine Strassenbahnbaustelle von der Donau. Wir sehen die beleuchtete Stadt und vorbei fahrende Schiffe.

*Puszta: Öde Landschaft mit spärlicher Vegetation.

19.06.2009
Von Budapest nehmen wir die N10/N1 entlang der Donau in Richtung Österreich und Wien. An zwei Stellen ist für wenige hundert Meter die normale Landstrasse als Fernstrasse deklariert, so daß Maut fällig wird.
Somit ist es quasi unmöglich ohne Vignette durch Ungarn zu kommen. Der Übergang nach Österreich geht entweder über die Autobahn, was auf österreichischer Seite ab dem ersten Kilometer die GO-Box erfordert. Der Übergang über die Landstarsse ist für Fahrzeuge über 3,5t gesperrt.
An der ersten Tankstelle kaufen wir eine GO-Box für 5 Euro und landen sie mit dem Minimum von 75 Euro auf. Beim unterfahren von Mautbrücken piepst die Box und das Guthaben wird abgebucht. Nicht verbrauchte Gebühr wird bei Rückgabe der Box,
ausser der 5 Euro für die Box, zurückerstattet.
Wir kleben die GO-Box an die Windschutzscheibe und fahren die erste Abfahrt wieder runter von der Autobahn. In Purbach am Neusiedler See gehen wir auf einen Campingplatz und werfen den Grill an. Rechtzeitg vor dem Regens sind wir mit Essen fertig und setzten uns zu unseren Platznachbearn ins Vorzelt. Die Schönwetterperiode soll nun erst mal vorbei sein. Schade.

20.06.2009
Auf den letzten Kilometern nach Wien nehmen wir wieder die Landstrasse und kommen nur auf der Donau unter einer Mautbrücke entlang. Der Campingplatz Kleehäufel liegt relativ nahe am Stadtzentrum, oder ist zumindest mit Bus und Bahn in erreichbarer Nähe. In Wien selbst soll man nicht mit dem Wohnmobil parken. Die vielen Verbotsschilder sind unmissverständlich.
Auf dem Campingplatz treffen wir Alfred und Doris aus Wien. Sie sind die Ersten die anzweifeln, daß wir der länge nach ins Bett passen und ich muss mich reinlegen um zu beweisen, daß es groß genug ist. Er macht ein Foto davon. Mit Alfred und Doris fahren wir an die Copa Kagrana auf der Donauinsel. Es heißt, das wäre wie Ballermann, nur ohne Deutsche. Bei dem schlechten Wetter ist die Partylocation allerdings fast menschenleer. In der Innenstadt ist mehr los. Rund um den Stefansdom gehen wir was trinken und sehen schon mal einige Hochlichter der Wiener Kultur.

21.06.2009
Die Wettervorhersage ist schlecht. Ausser heute soll es an den folgenden Tage regnen. Als erstes kaufen wir eine Wien-Karte für drei Tage U-Bahn, Strassenbahn und Bus- Benutzung. Auf dem Weg in die Stadt besuchen wir den Prater, den permanenten Rummelplatz Wiens. Andere Städte in Europa bauen so was einmal im Jahr für eine Woche auf und das war's.
Wien hat ausreichend Besucher für einen Rummelplatz der immer geöffnet hat. Danach fahren wir zum Zentralfriedhof und laufen eine Runde. Man könnte auch mit den Bus fahren, der 106 dreht seine Runden über das gesamte Gelände.
Für 2,20 Euro kann man auch auch mit dem eigenen Auto den Friedhof befahren. Ausser an Allerheiligen, da ist Fahrverbot auf dem Zentralfriedhof. Ausser für Fahrzeuge mit Behindertenaufkleber, die dürfen auch an Allerheiligen fahren. Das ist alles in der Friedhofsordnung geregelt.
Danach besichtigen wir den Schloßpark Schönbrunn und verpassen um 6 Minuten den letzten Einlass zur Wagenburg. (Transportmuseum aus KuK Zeit) Mit der U-Bahn ist man schnell unterwegs. Also fahren wir zum Essen in ein Restaurant, das wir am Vorabend gesehen haben und schauen kurz in den Stefansdom. Der Eintritt ist frei. Zumindest bis zum Eisengitter.
Später treffen wir uns mit Alfred und Doris auf ein Bier am Prater und berichten von unserem ersten Tag. Sie sind erstaunt, daß wir den Zentralfriedhof besichtigt haben. Wir wären die ersten Touristen, die er kennt, die sich den Friedhof angesehen haben, meint Alfred. Wir sind froh als wir wieder zurück auf den Campingplatz sind. Der Tag war anstrengend.

22.06.2009
Wie erwartet regnet es und wir nutzen unsere Wien-Karte um im Arsenal das Heeresgeschichtliche Museum zu besichtigen. Das ist sozusagen eine österreichische Kriegsleistungsschau der vergangenen Jahrhunderte. Auf dem Rückweg zum Magirus kaufen wir Zeitschriften um uns wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. I
m Motorsport und in der Weltgeschichte.

23.06.2009
Wieder regnet es in Strömen. Heute schauen wir uns das 'Haus des Meeres' an. Es ist in einem ehemaligen Flakturm untergebracht ist. Besonders beeindruckt uns Blattschneideameisen, die in einem Schaukasten Pilze züchten um sich davon zu ernähren.
Daneben gibt es eine Menge Fische, Vögel und natürlich auch Schildkröten. Zurück auf dem Zeltplatz stellen wir uns bei unseren Stellplatznachbarn vor, in deren Kabeltrommel unser Stromanschluß steckt. Hier gibt es nur diese Campingsteckdosen und wir haben unseren Adapter irgendwann letztes Jahr umgebaut. Nun können wir leider den übrig gebliebenen Stecker im geräumigen Auto nicht mehr finden.

24.06.2009
Das Wetter ist immer noch schlecht. Wir bleiben am Platz und erledigen die Updates.


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